Beschlagnahmung von Privatwohnungen – Neonazis fälschen Landkreis-Schreiben

Pegida-Ableger-veroeffentlicht-gefaelschten-Landrats-Brief_pdaArticleWideAnfang diesen Jahres kam es auch im Landkreis Vorpommern-Rügen zu Fälschungen von Bescheiden des Landkreises. In diesem Schreiben wurde behauptet, dass der Landrat Ralf Drescher (CDU) Verwaltungsmitarbeiter_innen verboten hat zu den damligen MVgida-Demos zu gehen. Diese Fälschungen wurden laut OZ vom Pegidaableger MVgida (jetzt MV.Patrioten) getätigt. Wir möchten aus aktuellem Anlass, da es in Deutschland immer öfter zu solchen und anderen Fälschungen kommt, auf folgendes Aufmerksam machen: Falls Sie betroffen sind sollten Sie sich bei der Behörde über die Echtheit kundig machen.

Wohnraumbeschlagnahmungen o.Ä. sind nicht so einfach möglich, wie es oft über soziale Netzwerke kommuniziert wird. Daher möchten wir auf einem Artikel des Nachrichtensenders N-TV aufmerksam machen: http://www.n-tv.de/politik/Neonazis-faelschen-Landkreis-Schreiben-article16011486.html

Weiterhin möchten wir auch an den Fall „MVgida fälscht Landratsschreiben“ erinnern: http://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Stralsund/Politik/Pegida-Ableger-veroeffentlicht-gefaelschten-Landrats-Brief

Zur Unterbringungsthematik hier auch nochmal eine Richtigstellung des Landkreises Vorpommern-Rügen: http://www.lk-vr.de/index.php?object=tx|2151.1&ModID=7&FID=2152.1081.1&NavID=2152.170&La=1

Stralsund | Aufruf für kommenden Freitag: Ein Regenbogen für Alle!!!

snblRock gegen Rechts Stralsund unterstützt den Aufruf von „Kinderfest Stralsund„. Weitere Infos zu diesem Aufruf erhaltet ihr in der Facebook Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/840568966042399/

Aufruf zur bunten Demonstration für Geflüchtete auf dem Alten Markt in Stralsund: Am kommenden Freitag, den 25.09.2015, wollen die rechtsgerichteten MV-Patrioten ihren Hass und ihre Vorurteile gegen Flüchtlinge und Andersdenkende auf die Stralsunder Straßen tragen.

Dies wollen wir nicht unwidersprochen so stehen lassen und rufen daher um 18:30 Uhr auf dem Alten Markt in Stralsund zu einer großen Regenbogen-Demonstration für Geflüchtete auf.

Durch eine große Anzahl an Menschen wollen wir unserer Idee eines menschlichen Miteinanders Ausdruck verleihen. Gemeinsam können wir ein starkes Zeichen setzen, dass wir für alle Menschen in ihrer Vielfalt einstehen. Dies wollen wir mit einem möglichst großen Regenbogen auf dem Alten Markt deutlich zeigen!!!

Daher schnappt euch die buntesten Klamotten die ihr habt und kommt am kommenden Freitag um 18:30 Uhr auf den Alten Markt und lasst uns dort einen großen Regenbogen schaffen.

Rot, Gelb, Grün, Lila, Blau und alle anderen Farben sind gern gesehen, nur braune Kleidung lassen wir an diesem Tag zu Hause 😉

Bitte leitet diesen Aufruf an so viele Menschen wie möglich weiter, damit es ein großer und bunter Regenbogen wird.

  • Informationen zu Mahnwachen im Aufmarschgebiet der MV.Patrioten bekommt ihr 18:30 Uhr auf dem Alten Markt. Dort wird es auch weitere Materialien geben. Die MV.Patrioten treffen sich um 19.00 Uhr  „An den Bleichen / Friedrich Engels Str.“

Ein Tag für Vielfalt und Engagement

Der 18.09.2015 war für Stralsund ein sehr vielfältiger Tag, an dessen Gestaltung viele Menschen aus der Stadt und ihrer Umgebung teil hatten und Veranstaltungen auf die Beine stellten.

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Ein breites Bündnis aus Parteien, Bewegungen, Vereinen und Unternehmen hatte recht kurzfristig ein Willkommensfest ins Leben gerufen, auf dem sich über 200 BesucherInnen auf dem Gelände der SIC (Stralsunder Innovations Consult) tummelten. Von nah und fern waren viele Menschen angereist, um den anwesenden Geflüchteten einen herzlichen Empfang zu bereiten. Die Veranstalter hatten Busse organisiert, um den Geflüchteten eine sichere Anreise zu gewährleisten.

Die Stimmung auf dem Fest war ausgelassen und wurde von Musik, Tanzeinlagen und anderen kulturellen Höhepunkten begleitet. Auch die Geflüchteten selbst trugen zu der ausgelassenen Stimmung bei, so hatte eine syrische Gruppe eine eigene Tanz-Aktion gestaltet, die von den BesucherInnen fröhlich aufgenommen wurde.

FB_IMG_1442655137533Ein besonderes Lob gilt nicht nur den OrganisatorInnen, sondern auch den vielen Menschen, die dem Spendenaufruf gefolgt sind und zahlreiche Sachspenden mitbrachten. Diese wurden zunächst an die Geflüchteten vor Ort verteilt, die übrigen Dinge werden anderen zukommen.

Nazis stören Willkommensfest

Die einzigen Ruhestörer waren die ortsansässigen Neofaschisten von der NPD. In Sichtweite des Festes hatten diese auf öffentlichem Gelände eine Mahnwache angemeldet und redeten auf ihrer Kundgebung den Untergang des Abendlandes herbei. Einschlägig bekannte, lokale Naziköpfe wie Enrico Naumann (ehemals „MVGIDA“, neuerdings „MV-Patrioten“) und Dirk Arendt (NPD- Kreisvorsitzender) versuchten ihre Hirngespinste einer „Asylflut“, rassistische Vorurteile und rechtsradikale Ideologie zu verbreiten. Die Mahnwache, deren Teilnehmerzahl weit hinter der des Willkommensfestes zurück blieb, war offensiv gegen dieses angemeldet worden.

Enrico Naumann hielt indes nicht nur eine Rede am NPD-Stand, sondern war auch fleißig damit beschäftigt, BesucherInnen des Willkommensfestes zu fotografieren. Naumann hatte sich vor einigen Monaten von MVGIDA distanziert, das er selbst gegründet hatte. Er begründete dies damals damit, dass Neonazis seine Bestrebungen unterwandert hätten.

Kleinere Gruppen von Neonazis versuchten außerdem das Fest zu stören und verbreiteten sich rund um das Gelände der SIC.

Polizei geht gegen Nazis vor

Die Polizei hat an diesem Tag tadellos gearbeitet. Die Mahnwache der Nazis stand unter ständiger Bewachung und auch die Grünflächen in der Nähe des Festes wurden unablässig von Hundestaffeln abgelaufen, um Angriffe der Rechten zu verhindern. Selbst einzelne Späher wurden immer wieder von der Polizei zurückgedrängt. Auch während der „10 Jahre Rock gegen Rechts Stralsund“ Veranstaltung war der Einsatz durchgehend positiv. Streifenfahrten waren in der gesamten Stadt erhöht worden und auch die Hundestaffel blieb am Abend weiterhin aktiv.

Somit war es allen BewohnerInnen, Geflüchteten und Gästen möglich, einen friedlichen Tag zu genießen.

Hier noch weitere Bilder vom Fest:

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