„Ihr habt keine Schuld an dieser Zeit. Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts über diese Zeit wissen wollt.“ – Esther Bejarano

Am 10.09.2016 war Esther Bejarano (91, Autorin, Musikerin und Auschwitz-Überlebende) auf Einladung esther-bejarano-bildvon Rock gegen Rechts Stralsund e.V., der Ortsgruppe Stralsund des VVN-BdA und der Linksjugend ’solid Mecklenburg-Vorpommern zu Gast.

Zuerst sprach sie mit Vertreter_innen aus Vereinen und Verbänden in der lokalen und regionalen Flüchtlingsarbeit, in den Räumen des TPZ (Frankenstr. 57-61) und beantwortete ausführlich die gestellten Fragen, schilderte Kriegserlebnisse und führte aus, wie es zu der Zusammenarbeit von ihr und einer Rap-Band „Microphone Mafia“ kam.

Die Botschaften die Sie allen Leser_innen ihres Buches und Gesprächspartner_innen mitgibt „Ihr müsst überleben und zusammenarbeiten“ und „Ihr habt keine Schuld an dieser Zeit. Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts über diese Zeit wissen wollt. Ihr müsst alles wissen, was damals geschah. Und warum es geschah.“ Die meist jungen Gesprächspartner_innen waren begeistert von der Offenheit und dem Lebensmut von Esther Bejarano.

Nach der Gesprächsrunde las Esther Bejarano im vollen Gustav-Adolf-Saal der Kulturkirche St. Jakobi aus ihrem Buch „Erinnerungen. Vom Mädchenorchester in Auschwitz zur Rap-Band gegen Rechts.“, signierte die gekauften Bücher und gab zusammen mit der „Microphone Mafia“ ein Konzert. Es erklangen jüdische Lieder, kölsche Lieder und Rap-Songs alle mit der Botschaft „Nie wieder Krieg – für Respekt und Solidarität“.

Den gesamten Aktionstag möglich gemacht haben neben den Organisatoren, die Friedrich-Ebert-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern und der Verein der Bundestagsfraktion DIE LINKE.

Andreas Müller (Vorsitzender, Rock gegen Rechts Stralsund e.V.) „Wir sind sehr froh, dass wir den Aktionstag mit Esther in Stralsund machen konnten und dass viele Stralsunderinnen und Stralsunder die Gelegenheit genutzt haben. Esther Bejarano ist eine großartige, beeindruckende und talentierte Antifaschistin.“

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Rock gegen Rechts Stralsund meldete sich mit Rock-Konzert zurück

Am 16. September war es so weit: Rock gegen Rechts führte wieder ein Konzert in Stralsund durch! solikonzert plakat hpBereits am Wochenende davor veranstaltete Rock gegen Rechts Stralsund e.V. eine Lesung und ein Konzert mit der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano und der Microphone-Mafia sowie das Fußballturnier „Kickt gegen Rassismus“. Dementsprechend waren Kommentare wie „Endlich ist wieder was los in der Stadt.“ zu vernehmen.

Bei dem Konzert am vergangen Freitag traten in der Alten Eisengießerei drei regionale Bands auf und sorgten für gute Stimmung. Den Auftakt machten DIAS aus Stralsund mit deutschsprachigen Alternativrock. Es folgte die Nachwuchs-Punk-Band RESTPOSTEN aus Greifswald, die mit ihren schnellen Rhythmen das Publikum zum Pogen und Moshen brachten. Den krönenden Abschluss machte die Band KRACH, ebenfalls aus Greifswald. Mit ihrer ganz eigenen Musikmischung namens Offbeat Rock’n’Soul, die unter anderem Ska, Reggea und Funk beinhaltet, animierten sie fast das gesamte Publikum zum Tanzen.

Ergänzt wurde das Konzert durch mehrere Infostände auf dem Hof der Eisengießerei. Dazu zählten Peta, Linksjugend [’solid], Einfach Handeln und Rock gegen Rechts selbst. Insbesondere während der Umbaupausen entstanden hier interessante Gespräche.

Alle Beteiligten, Veranstalter, Bands und Gäste zeigten sich bezüglich der Organisation und dem Konzert an sich sehr zufrieden.

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass sich auf der Bühne nicht nur die Bands, sondern auch die Veranstalter zeigten. Sie hatten zwei Appelle: Zum einen sind interessierte Menschen gesucht, die Lust haben ein OpenAir gegen Rechts im nächsten Jahr mit vorzubereiten. Zum anderen wurde dazu aufgerufen, gegen den Naziaufmarsch am 24.09. in Stralsund aktiv zu protestieren.

Vorpommern sagt Moin: sportlicher Sonntag auf dem Dänholm

Am vergangenen Sonntag trafen sich in Stralsund auf dem Fußballplatz Dänholm 13 Teams aus der Stadt, der Umgebung sowie aus Hamburg, um gemeinsam ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und für ein aufgeschlossenes Miteinander zu setzen. Das Turnier stand auch in diesem Jahr wieder unter dem Motto „Kickt gegen Rassismus“.

Den Sieg konnte das Team 1. FC Stabil für sich Entscheiden. Das Team SG Franzberg konnte den 2. Platz ergattern. Gleich zwei 3. Plätze bekamen die Teams Hangover69 und Linzer Straße.

Besonders erfreulich war, dass der FC Lampedusa St. Pauli den weitesten Weg auf sich nahm, um an dem freundschaftlichen Turnier teilzunehmen.

Die Veranstaltung ist von „Rock gegen Rechts Stralsund“ e.V. in Kooperation mit dem „Ajuku Stralsund“ e.V. und weiteren Partnern unterstützt und durchgeführt worden.
Die genauen Ergebnisse des Turniers seht ihr hier:

turnierausgang11092016