Wie kam Thomas Kuban dazu? Hatte er Angst? Wie kam er mit seiner neuen Rolle als „Spion“ klar? Das waren nur einige Fragen von Schüler*innen die den Regisseur des brutalen und wahren Films „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“ gestellt wurden. Allein fast 400 Schüler*innen trafen aus 4 Schulen bei den 2 Schulvorstellungen in der Fachhochschule und der IGS Grünthal ein. Sie kamen vom Hansa- und dem Goethe Gymnasium sowie aus der integrierten Gesamtschule Grünthal und der privat beruflichen Schule ecolea. „Die schockierenden Bilder und Texte öffneten den jungen Menschen die Augen, einige seien jetzt schon politisch aktiv“ betonte Andreas Müller.
Der Film, der in diesem Jahr fast durchgehend in Kinos, Jugendzentren, Landtagen und anderen Institutionen mit Peter Ohlendorf, dem Regisseur auf Reisen geht, zeigt die Lebensrealität rechter Bewegungen in Deutschland und in anderen europäischen Ländern. Den Film direkt in Schulen zu zeigen ist der Kooperationsbereitschaft der Lehrer*innen zu verdanken. Die Schulen nutzen den Film aktiv für ihren Unterricht um über rechtsextremistisches Gedankengut zu sprechen
Auch in der Abendvorstellung, die vollkommen ruhig ablief, waren alle Ränge belegt. Dr. Sabine Koppe, die Leiterin der Kreisvolkshochschule, moderierte den Abend. Es haben sich nach dem Film viele Fragen aufgetan. Peter Ohlendorf beantwortete diese und stellte klar in wie weit der Film geholfen hat Anklagen gegen Neonazis zu erheben, aber ausdrücklich sagte er das es bis jetzt zu keiner Verurteilung kam. Hier stellten die Besucher*innen sich die Frage in wie weit die Staaten wirklich an die Aufklärung menschenverachtender Verbrechen interessiert sind. Der Film, welcher einen Produktionszeitraum von
ca. 10 Jahren hatte, ist an einem sehr hohen finanziellen und technischen Aufwand gebunden. Bis jetzt haben Peter Ohlendorf und Thomas Kuban noch keinen einzigen Fernsehsender gefunden, der den Film ausstrahlen möchte.
„Eins geht aus dem Film ganz klar hervor, auch wenn Blood&Honour in Deutschland verboten ist, wirken sie im Untergrund und machen jährlich Tausende von Euros Profit. Die letzten und zukünftigen Veranstaltungen werden aufdecken in wie weit das verbotene Nazi-Netzwerk noch aktiv ist und mit anderen, im Vergleich, kleinen Terrorzellen wie der NSU kooperiert bzw. kooperiert hat. Rechtes Gedankengut ist kein Problem von bestimmten Parteien, sondern es ist ein gesamt gesellschaftliches Problem“ so Jens Knoop.
„Wir danken der Linksjugend [’solid], die uns diese Veranstaltung finanziell ermöglicht hat“ so Andreas Müller, „viele Menschen sagten mir heute, dass sie auch an den anderen Veranstaltungen im Rahmen der Aktionstage sehr interessiert seien und diese auch besuchen wollen.“ Die Aktionstage gehen noch bis zum 14.09.2013