Die Stralsunder Initiative Rock gegen Rechts plant für das Jahr 2014 viele Veranstaltungen unter dem Motto „grenzenlose Solidarität – Refugees Welcome“
„Auch in diesem Jahr konnten wieder viele Veranstaltungen aufgrund des hohen Einsatzes aller Beteiligten erfolgreich umgesetzt werden.“, so Jens Knoop (organisatorischer Leiter der Initiative).
Es geht darum gemeinsam Erfolge zu feiern, sich über politisches Geschehen auszutauschen und „Kraft zu tanken“ um den Mut, den die einzelnen Akteure haben, in Taten umzusetzen, so Andreas Müller (Pressesprecher der Initiative).
Courage war nicht nur bei der Organisation der Aktionstage ein großes Thema. Die Initiative war in diesem Jahr unter den 3 Nominierten für den Courage-Preise der Linksfraktion Mecklenburg-Vorpommern zu finden, eine Auszeichnung für gelungene politische Arbeit.
Eine der größten Veranstaltungen im Jahr 2013 war die Filmvorführung von „Blut muss fließen – undercover unter Nazis“. 600 Einwohner, darunter auch sehr viele Schüler, sahen den Film in 2 Schulvorführungen und einer Abendvorführung. Hier wurde sich mit dem Thema rechte Musikszene auseinander gesetzt. Ein sehr wichtiges Thema für die Region, denn auch in Vorpommern finden jedes Jahr Neonazikonzerte statt. Auch Günther Hoffmann hatte das Thema in einem Vortrag aufgegriffen. Er referierte über den Einstieg in die rechte Szene, die Entwicklung der rechten Szene und deren Verbindungen in das in Deutschland verbotene Blood&Honour Netzwerk.
Markus Bernhardt stellte sein Buch „Das braune Netz“ vor. Er äußerte sich zum NSU Prozess und zu den staatlichen Verstrickungen mit Rechtsterroristen.
Die Kandidaten für den Bundestagswahlkreis 15 konnten sich in einer Veranstaltung zu den Themen Jugend, Kultur, Arbeit und Neofaschismus äußern.
Das Thema Rassismus hat in diesem Jahr viel Platz eingenommen. So wurde das Buch „Rassismus in der Leistungsgesellschaft“ vorgestellt und sich besonders mit dem antimuslimischen Rassismus und rassistischen Tendenzen in der Fußballszene beschäftigt. Es ist Tatsache, dass die Gesellschaft weiter nach rechts tendiert, Sarrazin’s Thesen in der Mitte der Gesellschaft vertreten werden und Medien unter diesen Gesichtspunkten auch kritisch zu betrachten sind.
Ein weiterer Erfolg für das Bündnis war in diesem Jahr die Kooperation mit Schulen und die Durchführung des Fußballturniers „Kickt gegen Rassismus“.
Wir freuen uns darüber, dass der Landkreis Vorpommern-Rügen, die Hansestadt Stralsund aber auch Unternehmen, wie z.B. CITTI , Turbine uvm. zu wichtigen Partnern wurden. Desweiteren ist es wichtig zu erwähnen, dass viele Partner uns über Jahre hinweg schon unterstützen. Darüber sind wir sehr dankbar und freuen uns auch weiterhin über eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Kaum sind die Aktionstage gegen Rechts in Stralsund vorbei, befasst sich das Bündnis schon mit dem Programm für das nächste Jahr.
Die Schwerpunktthemen im Jahr 2014 werden Rassismus und Rechtspopulismus sein. Es wird vielfältige Veranstaltungen in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen der Stadt und des Landkreises geben. Egal ob Musik, Theater, Ausstellungen, Kunst, Filmabende oder Vorträge – alles wird auch im kommenden Jahr dabei sein. Und weil das lange nicht alles ist, versuchen wir im Jahr 2014 nicht nur das Fußballturnier „Kickt gegen Rassismus“, zu wiederholen, sondern eine weitere Sportveranstaltung zu organisieren.
Politische Verhältnisse im Kreis sind schwierig
Die Aktionstage gegen rechts werden immer mit Themen gefüllt, die wichtig und akut für den Landkreis Vorpommern-Rügen und für die Hansestadt Stralsund sind. So möchte die Initiative die Themen Rassismus und Rechtspopulismus im Jahr 2014 besonders aufgreifen. „Die gesellschaftliche Entwicklung ist fatal und dem muss man mit Aufklärung und Handeln entgegengewirken“, so Andreas Müller.
Besonders junge Menschen haben oft ein hohes Potenzial rassistische Tendenzen zu entwickeln, aber auch die ältere Generation kann man hier nicht verschweigen. So müssen politische Verhältnisse auch im Kreistag geschaffen werden, die einer sogenannten „Lagerpolitik“ entgegenwirken. „Demokratie heißt für uns, dass jeder Mensch beteiligt wird, unabhängig von der Staatsbürgerschaft oder vom Geschlecht. Ersteres sehen wir in unserem Landkreis nicht. Wir positionieren uns bewusst gegen einen Ausbau bzw. Neubau der Asylbewerber_innen Unterkunft und setzen uns ein für ein selbstbestimmtes Wohnen der Asylbewerber_innen. Dafür bedarf es auch einer guten Betreuung!“ so Jens Knoop.
Desweiteren danken wir den aktiven Akteuren und Helfer_innen! Die Konzerte waren auch in diesem Jahr wieder super!