- pro Menschenrechte – contra Vorurteile
Durch die Zunahme der Zahl von Asylsuchenden gibt es wieder öffentliche Diskussionen über Flüchtlinge. „Asyl ist ein Privileg“ist dabei oft zu hören, „Ich bin auch arbeitslos“, oder „Wir können doch nicht alle aufnehmen“. Dabei ist zunächst festzustellen: Die Frage, wer bei uns Flüchtlingsschutz erhält, ist gar nicht verhandelbar. Der Anspruch auf Zuflucht vor politischer Verfolgung hat Verfassungsrang in Deutschland. In Europa gelten die Grundrechtecharta und die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK). Die Genfer Flüchtlingskonvention ist weltweit in 147 Staaten gültig. Auf dieser Grundlage haben Flüchtlinge ein Recht auf eine faire Prüfung ihrer Schutzbedürftigkeit. Den Schutzanspruch von Flüchtlingen kann man weder in Frage stellen
noch kontingentieren. Für die Bundesrepublik ist der Schutz von Flüchtlingen eigener Anspruch und Verpflichtung zugleich. Wenn heute nach Jahren des Rückgangs die Flüchtlingszahlen erneut steigen und Kommunen die Unterbringung von Flüchtlingen neu organisieren müssen, ist die Wachsamkeit der Zivilgesellschaft gefragt. Wieder beginnen Unkenntnis, Vorurteile und Ressentiments zu wuchern, Rechtsextreme mobilisieren, schon kommt es wieder zu Anschlägen auf Flüchtlingswohnheime. Gleichzeitig gibt es heute fast überall, wo es zu Protesten gegen Flüchtlingsunterkünfte kommt, auch eine starke Gegenbewegung. Wache Bürgerinnen und Bürger stellen sich rassistischer Stimmungsmache entschieden und engagiert entgegen. Wir haben auf den folgenden Seiten Argumente und Fakten zusammengestellt, die in der Diskussion hilfreich sein können. Broschüre downloaden
- refugees welcome- gemeinsam Wilkommenskultur gestalten
Die Zahl der Asylsuchenden ist im Vergleich zu Mitte der 2000er Jahre deutlich
gestiegen. Im Jahr 2013 waren es fast 110.000 Erstanträge auf Asyl. Da die Bundesländer und einzelne Landkreise in den letzten Jahren ihre Unterbringungskapazitäten für
Asylsuchende konsequent abgebaut haben, müssen nun an vielen Orten neue Gemeinschaftsunterkünfte eröffnet werden. Häufig wird die Eröffnung dieser neuen Wohnheime von vorurteilsbehafteten Protesten der Anwohnerinnen und Anwohner begleitet. Die NPD und andere rechtsextreme Gruppen nutzen diese für ihre Forderung nach Abschaffung des Grundrechts auf Asyl und rassistische Stimmungsmache gegen Flüchtlinge. Aber nicht alle Bürgerinnen und Bürger lehnen die neuen Einwohnerinnen und Einwohner ab. Im Gegenteil: Fast überall bilden sich lokale Initiativen aus der Zivilgesellschaft, die versuchen, die neuankommenden Flüchtlinge zu unterstützen und zu integrieren. Kommunen versuchen Konzepte, von Willkommenskultur zu entwickeln und umzusetzen. Diese Handreichung gibt ermutigende Beispiele und Hinweise für Engagierte, Vereine, Sport, Schule, Politik und Verwaltung zur Integration von Geflüchteten und versucht, Initiativen zum Engagement für den Schutz von Flüchtlingen vor rechten Angriffen anzuregen. Broschüre downloaden
- Brandstifter – Rechte hetze gegen Flüchtlinge
Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, rassistische Aufmärsche und menschenverachtende Hetze in den Sozialen Netzwerken: Deutschlandweit ist derzeit eine erschreckende Entwicklung zu beobachten, bei der Flüchtlinge zum Ziel von Vorurteilen, Hetze und Gewalt werden. Der Hass auf Flüchtlinge ist ein konstantes Element der rechten Szene. Die vorliegende Broschüre deckt die Akteure und Strategien der geistigen Brandstifter auf und zeigt anhand konkreter Beispiele, wie die rechte Mobilisierung on- wie offline funktioniert. Zudem wird deutlich, welchen großen Stellenwert eine aktive Zivilgesellschaft hat. Zuletzt gibt es Tipps, was jeder einzelne gegen die rassistische Hetze machen kann: für eine angstfreie und demokratische Gesellschaft. Broschüre downloaden
- Was Tun, damit´s nicht brennt – Leitfaden zur Vermeidung von rassistisch aufgeladenen Konflikten im Umfeld von Sammelunterkünften für Flüchtlinge
Flüchtlinge werden einmal mehr in der gesamten Bundesrepublik Opfer von rechtsextremer Gewalt und Anfeindungen. Dabei sind sie als Schutzbedürftige nach ihrer Ankunft in Deutschland auf konkrete Unterstützung innerhalb ihrer neuen Umgebung angewiesen. Eine engagierte Zivilgesellschaft muss daher beides leisten: Flüchtlingen helfen und rechtsextremen Tendenzen entschieden entgegentreten. Mit dieser Veröffentlichung stellen wir Handlungsempfehlungen für ein breites Spektrum zivilgesellschaftlicher Gruppen vor. Angesprochen sind Kirchengemeinden und andere Religionsgemeinschaften, Nachbarschafts- und Gewerkschaftsgruppen, antirassistische
und Flüchtlingsinitiativen sowie Einzelpersonen, die für eine demokratische Vielfalt einstehen und sich gegen rechtsextreme Mobilisierungen vor Asylbewerber_innenheimen und bei Bürgerversammlungen wehren wollen. Broschüre downloaden