Stralsund | Auch in Stralsund kommt es in den letzten Monaten wiederholt zu rechten und rassistischen Übergriffen auf politisch Aktive. Besonders Geflohene sind auch betroffen. Zu unterschätzen sind auch nicht die Bedrohungsszenarien, denen politisch Andersdenkende alltäglich begegnen. In der Hansestadt sollen nun sogar Bürgerwehren von Rechtsradikalen gegründet werden. Dies erachten der Verein Rock gegen Rechts Stralsund e.V. als besorgniserregend. Für fremd wirkende
Menschen und Aktivist_innen ist es dann erst recht schwer, sich frei ohne Anfeindungen oder gar
Übergriffe durch die Stadt zu bewegen.
„Wir erwarten, dass die Polizei alles dafür tut, damit die selbsternannten Bürgerwehren sich erst gar
nicht in Bewegung setzen dürfen. Es handelt sich hierbei um unangemeldete Versammlungen, deren vorrangiger Zweck es ist einzuschüchtern. Für die Rechten geht es um nichts anderes als den Versuch die Straße zu „erobern““, so J. Knoop der Pressesprecher des Vereins.“ Der Verein möchte ein starkes Zeichen für Frieden und Solidarität setzen, sowie sich mit allen Opfern rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt solidarisieren.
Der Verein Rock gegen Rechts Stralsund e.V. ruft daher alle Betroffenen auf, sich bei der landesweiten Beratungsstelle von LOBBI MV [1] (ost@lobbi-mv.de) zu melden. Besonders Geflohene haben es schwer, Zugang zu Medien zu finden. Deshalb bitten wir gerade Haupt- und Ehrenamtliche der Geflohenenhilfe über die Möglichkeiten des Meldens aufzuklären.
Fußnoten:
[1] Dort können Opfer von rassistischer oder neofaschistischer Gewalt Unterstützung und Beratung
erhalten. Auch Einlassverbote oder Rauswürfe aus gastronomischen Einrichtungen auf Grund von Aussehen oder Sprache können dort gemeldet werden.