Insgesamt über 300 Menschen haben in Stralsund am vergangenen Abend gegen den Aufmarsch von MVGIDA demonstriert. Diverse Mahnwachen ermöglichten einen lautstarken Protest. Zudem fanden im Bürgergarten ein Fest und in der Marienkirche ein Friedensgebet statt.
Neben vielen Stralsunderinnen und Stralsundern haben auch Menschen aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen, aus Greifswald, Rostock und vielen anderen Orten den Protest unterstützt und gezeigt, dass ganz MV ein weltoffenes und vielfältiges Land ist. Anwohner der MVGIDA-Route haben ebenfalls umfassend deutlich gemacht, dass sie rassistische Weltanschauungen nicht akzeptieren.
Leider mussten wiederholt Gewaltandrohungen von MVGIDA-Teilnehmern gegen Demonstranten wahrgenommen werden. Darunter auch menschenverachtende Rufe wie „Ab nach Auschwitz mit euch!“. Am Bahnhof gab es nach 21 Uhr noch einen gewaltsamen Übergriff durch MVGIDA Teilnehmer, welcher in einer Gewahrsamnahme durch die Polizei endete.
Der Polizeieinsatz kann insgesamt als friedlich bewertet werden, allerdings wurden die Gegendemonstranten sehr weit von der Aufmarschroute entfernt gehalten. Auch wurden die Demonstranten leider häufig und sehr lange an den Mahnwachenstandorten festgehalten, obwohl der Aufmarsch noch nicht da oder längst vorbei gelaufen war. Eine komplett ohne Anlass durchgeführte Personenkontrolle am Bahnhof noch vor Beginn der Demonstrationen hat dazu geführt, dass eine Gruppe aus Rostock ihr Versammlungsrecht nicht rechtzeitig wahrnehmen konnte.
“Viele Menschen konnten auch heute wieder gegen diese von Vorurteilen geprägte Bewegung auf die Beine gebracht werden” so Jens Knoop, der Pressesprecher des „Aktionsbündnis Stralsund nazifrei.“. „Es war ein friedlicher Protest, der dazu beigetragen hat, dass wir uns wiederholt kreativ und deutlich für ein weltoffenes und buntes Stralsund positioniert haben.”, fuhr er fort.
Das „Aktionsbündnis Stralsund nazifrei.“ bedankt sich bei allen Menschen die mitgeholfen haben diesen Protest zu ermöglichen. Mit Entsetzen hat das Bündnis zur Kenntnis genommen, dass in den letzten Tagen Übergriffe mit Diebstahl und Sachbeschädigung auf den Bürgergarten durchgeführt wurden, nur weil sich dieser entschlossen gegen Rechts positioniert.
Zudem sieht das Bündnis es als bedenklich an, dass sich mittlerweile sogar Journalisten des NDR entschieden haben mit 2 Personen eines privaten Sicherheitsdienstes vor Ort zu kommen.
Falls ihr rechtlichen Schwierigkeiten bekommen habt bzw. Post von der Staatsanwaltschaft oder Polizei entgegennehmen musstet, dann würde euch die Rote Hilfe Greifswald (http://rotehilfegreifswald.blogsport.de/kontaktdaten/)hierzu weiterhin kostenfrei beraten.
Ein weitere guter Bericht auf: https://www.kombinat-fortschritt.com/2015/02/05/npdgida-in-stralsund-teil-3-geringere-teilnahme-auf-allen-seiten/