02. Februar: Laut, stark und fröhlich – Der Protest gegen MVGIDA in Stralsund

Insgesamt über 300 Menschen haben in Stralsund am vergangenen Abend gegen den Aufmarsch von MVGIDA demonstriert. Diverse Mahnwachen ermöglichten einen lautstarken Protest. Zudem fanden im Bürgergarten ein Fest und in der Marienkirche ein Friedensgebet statt.

Neben vielen Stralsunderinnen und Stralsundern haben auch Menschen aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen, aus Greifswald, Rostock und vielen anderen Orten den Protest unterstützt und gezeigt, dass ganz MV ein weltoffenes und vielfältiges Land ist. Anwohner der MVGIDA-Route haben ebenfalls umfassend deutlich gemacht, dass sie rassistische Weltanschauungen nicht akzeptieren.

Leider mussten wiederholt Gewaltandrohungen von MVGIDA-Teilnehmern gegen Demonstranten wahrgenommen werden. Darunter auch menschenverachtende Rufe wie „Ab nach Auschwitz mit euch!“. Am Bahnhof gab es nach 21 Uhr noch einen gewaltsamen Übergriff durch MVGIDA Teilnehmer, welcher in einer Gewahrsamnahme durch die Polizei endete.

Der Polizeieinsatz kann insgesamt als friedlich bewertet werden, allerdings wurden die Gegendemonstranten sehr weit von der Aufmarschroute entfernt gehalten. Auch wurden die Demonstranten leider häufig und sehr lange an den Mahnwachenstandorten festgehalten, obwohl der Aufmarsch noch nicht da oder längst vorbei gelaufen war. Eine komplett ohne Anlass durchgeführte Personenkontrolle am Bahnhof noch vor Beginn der Demonstrationen hat dazu geführt, dass eine Gruppe aus Rostock ihr Versammlungsrecht nicht rechtzeitig wahrnehmen konnte.

“Viele Menschen konnten auch heute wieder gegen diese von Vorurteilen geprägte Bewegung auf die Beine gebracht werden” so Jens Knoop, der Pressesprecher des „Aktionsbündnis Stralsund nazifrei.“. „Es war ein friedlicher Protest, der dazu beigetragen hat, dass wir uns wiederholt kreativ und deutlich für ein weltoffenes und buntes Stralsund positioniert haben.”, fuhr er fort.

Das „Aktionsbündnis Stralsund nazifrei.“ bedankt sich bei allen Menschen die mitgeholfen haben diesen Protest zu ermöglichen. Mit Entsetzen hat das Bündnis zur Kenntnis genommen, dass in den letzten Tagen Übergriffe mit Diebstahl und Sachbeschädigung auf den Bürgergarten durchgeführt wurden, nur weil sich dieser entschlossen gegen Rechts positioniert.
Zudem sieht das Bündnis es als bedenklich an, dass sich mittlerweile sogar Journalisten des NDR entschieden haben mit 2 Personen eines privaten Sicherheitsdienstes vor Ort zu kommen.

Falls ihr rechtlichen Schwierigkeiten bekommen habt bzw. Post von der Staatsanwaltschaft oder Polizei entgegennehmen musstet, dann würde euch die Rote Hilfe Greifswald (http://rotehilfegreifswald.blogsport.de/kontaktdaten/)hierzu weiterhin kostenfrei beraten.

Ein weitere guter Bericht auf: https://www.kombinat-fortschritt.com/2015/02/05/npdgida-in-stralsund-teil-3-geringere-teilnahme-auf-allen-seiten/

regelmäßige updates zu den geplanten Protesten am 02. Februar

01.02.2015 | Karte in jpg und PDF zum download HIER

01.02.2015 | Mahnwachen, weitere Veranstaltungen, MVgida Routen Varianten online. Karte  ist online. HIER

30.01.2015 | Informationsstruktur verbessert, Rechtshilfe Nr. des EA online HIER

29.01.2015 | Facebookveranstaltung online, Flyer zum downloaden!

28.01.2015 | Stralsund Nazifrei freut sich auf weitere Hände die mit anpacken oder das Tagesprogramm mitgestalten (info@rockgegenrechts.com)

28.01.2015 | Gegenaktionen und Veranstaltungen für eine weltoffene Stadt werden geplant. Den aktuellen Stand könnt ihr in einem Beitrag von uns HIER nachlesen

28.01.2015 | MVgida hat lt. unseren Informationen einen Aufzug angemeldet

Veranstaltungen gegen den MVgida Aufmarsch am 02. Februar in Stralsund

Info: In diesem Beitrag werden auch Aktualisierungen vorgenommen. Dies geschieht unmittelbar. Ab Montag, den 02. Februar 2015 ab 15:00Uhr, wird nur noch Twitter über Hashtag #mvfüralle aktualisiert.


  • Pressekontakt: Stralsund Nazifrei am 02.02. unter: 0174 8171346
  • Der HASH-TAG für die Twitter-Gemeinde: #mvfüralle Bitte haltet uns über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden: #mvfüralle mit Leerzeichen dahinter setzt ihr HST 18:25 (Uhrzeit). Sieht dann so aus: #mvfüralle HST 18:25

Hinweis: Bitte twittert so oft es geht. Wir haben eine bessere Informationsstruktur geschaffen, aber wir sind auf eure tweets angewiesen.

  • Rechtshilfe Nummer für die Demonstranten in Stralsund (Ermittlungsausschuss): 015733730212

  Hinweis: Lesetipp: Broschüre „was tun wenns brennt“

Mahnwachen und co. ab 17.00 Uhr

Die Mahnwachen sollen zeigen, dass Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Stralsund  kein Platz hat. Sie werden unterschiedlich inhaltlich gefüllt sein und sollen Bürger sowie Besucher die Möglichkeit geben ihren Protest auszudrücken. Hier bekommt ihr Informationen! Bringt Schilder, Transparente, Fahnen, Trillerpfeifen und vieles mehr mit. Es wird an Mahnwachen auch Redebeiträge und mehr geben. Bitte denkt daran euch was warmes anzuziehen, euch warme Getränke mitzunehmen und Taschenlampen mitzubringen. itzkissen und Müllsäcke sorgen dafür das ihr nicht nass werdet.

  1. Bahnhof, Tribseer Damm/Jungfernstieg | Koordinaten: 54.309272, 13.079094
  2. Friedrich-Engels-Straße/Martinsgarten | Koordinaten: 54.314832, 13.080475
  3. Brunnenaue | Koordinaten: 54.321004, 13.080650
  4. Prohner Straße/Heinrich-Heine-Ring | Koordinaten: 54.330550, 13.068890
  5. Heinrich-Heine-Ring/Arnold Zweig Straße | Koordinaten: 54.323277, 13.056295
  6. Hainholzstraße/Vogelwiese | Koordinaten: 54.322774, 13.069559
  1. MVgida-Routen-Variante: 18:30 An den Bleichen – Knieperdamm – Prohner Straße – Rudolf-Vierchow-Straße – Vogelwiese –  An den Bleichen.
  2. MVgida-Routen-Variante: 18:30 Trelleborger Platz – Hans-Fallada-Straße – Heinrich-Heine-Ring, Thomas-Kantzow-Straße – Lion-Feuchtwanger-Straße – Vogelwiese – Rudolf-Virchow-Straße – Prohner Straße – Heinrich-Heine-Ring – Hans-Fallada-Straße – Trelleborgerplatz

Hier findet ihr noch einmal eine Karte wo die Routen-Varianten und die Mahnwachen eingezeichnet sind. Diese bekommt ihr auch an den Mahnwachen oder ihr druckt sie euch selber aus. [hier downloaden ].

Laut Aussagen der Polizei ist der Weg zu den Mahnwachenpunkten passierbar. Die  Sarnowstraße und Friedrich-Engels-Straße (Weiße Brücke) können genutzt werden um im Bereich „Knieper“ zu gelangen.

Veranstaltungen von Partnern:

  1. Friedensgebet um 19:00 in der Marienkirche am Neuen Markt
  2. Fest ab 17:00 im Bürgergarten unter dem Motto:  „Zu Risiken und Nebenwirkungen von Naziaufmärschen lesen Sie ein Geschichtsbuch oder fragen Ihre Großeltern“  (siehe Facebook)
    (Knieperdamm 80b | Koordinaten: 54.317967, 13.085422)

Flyer download

Hier könnt ihr euch den Flyer im DIN-Format A5 downloaden!

Vorderseite (Ziel speichern unter…)

Rückseite (Ziel speichern unter…)

Aktionskarte Download (JPG/PDF)

jpg: Seite 1 (MVGida-Route) | PDF: Seite 1

jpg: Seite 2 (große Karte mit allen Mahnwachen) | PDF: Seite 2

Stadt bunt gestalten

Das Bündnis „Stralsund Nazifrei“ ruft alle Stralsunderinnen, Stralsunder und Gäste auf, sich zahlreich an diesen Veranstaltungen zu beteiligen. Weiterhin würden wir uns freuen wenn sie Transparente, Plakate oder ähnliche Sachen aufhängen. So können wir schon im Vorfeld gemeinsam ausdrücken, dass Stralsund friedlich und weltoffen ist.

Anreise

  1. Aus Greifswald und zurück fahren stündlich Züge, zurück fährt der letzte 22.16 Uhr. Wenn es eine Busanreise gibt, wird dieser Teil ergänzt.
  2. Aus Rostock fahren im 2 Stunden Abstand Züge, zurück geht es dann bis 22.00 Uhr.
  3. Aus Richtung Grimmen kann man auch bequem mit Zug anreisen, zurück geht es dann bis 21.00 Uhr.

Ihr solltet optimal in Gruppen anreisen und euch auch so bewegen!

Aufruf des Bündnis:

Seit geraumer Zeit gehen in Deutschland tausende Menschen auf die Straße, um gegen eine vermeintliche Islamisierung zu protestieren. Unter dem Deckmantel von Pegida – „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ – geht es hier um Hetze gegen asylsuchende Menschen. Dies zeigt wieder einmal, wie stark menschenfeindliche Ressentiments in der Gesellschaft verbreitet sind. Wer einen Blick auf die Veranstalter_innen und auf die Demonstrationsteilnehmer_innen wirft, kann unschwer erkennen, dass es sich hierbei nicht um eine Bewegung besorgter Bürger_innen handelt, sondern um Menschen mit klarem rassistischen Gedankengut und einer Gegenhaltung zu allem, was sie als fremd empfinden.

Dass die von Pegida und Co. propagierte „Islamisierung des Abendlandes“ schlichtweg irrational und nicht existent ist, zeigt sich beispielsweise daran, dass Menschen muslimischen Glaubens einen Bevölkerungsanteil von unter 0,5 Prozent stellen. Das ist nur ein Beispiel für die haltlose Argumentation der Rassist_innen.

Nachdem diese Bewegung am 19. Januar zum zweiten Mal einen Marsch in die Stralsund durchführte und die Stralsunder wiederholt gezeigt haben, dass dieses Gedankengut in der Stadt keinen Platz hat, will die Gruppe „Mvgida“ 02. Februar in Stralsund wiederholt eine Demonstration durchführen.

Für ein weltoffenes Stralsund! Gegen Fremdenfeindlichkeit und jegliche Art von Rassismus! Für ein solidarisches Miteinander!

Zuletzt gibt es nur noch zu sagen: Stralsund für alle!