Aus dem Nazi-Erholungsheim „Kraft durch Freude“ wird eine exklusive Wohn- und Feriensiedlung: Ist das nötig?
Rügen ist die beliebteste Ferieninsel Deutschlands. Mit sehr schöner Landschaft und normalen Problemen. Woran hapert es auf der Insel? Arbeitslosigkeit, die wachsende Popularität der AfD, die Integration von Flüchtlingen? Am stärksten bewegt die BürgerInnen der Insel wohl derzeit Prora – das Ferienmonstrum an Naziarchitektur, das in den Dreißigern für 20.000 Erholungssuchende geplant war.
Zu DDR-Zeiten nutzte die Nationale Volksarmee das Gelände. Heute sind fast alle der insgesamt 4,5 Kilometer langen Blöcke in Strandlage an Investoren verkauft, die luxuriöse Eigentums- und Ferienwohnungen, Freizeitzentren und eine Hotelanlage bauen. Auch ein 27-geschossiger Wohnturm, eine Seebrücke und ein Yachthafen sind im Gespräch.
Wann: Mittwoch, 31. August 2016 um 18:30 Uhr
Wo: Grundtvighaus, Seestraße 3, 18546 Sassnitz
Eintritt: frei
Prora – das Seebad der Superlative? Was aber bedeutet das für den Ort, seine BewohnerInnen und die Insel mit ihren in der Saison ohnehin überfüllten Straßen? Wer profitiert von dem Projekt, wer hat das Nachsehen? Und wie will der Ort sein historisches Erbe lebendig halten? Bleibt Prora ein Ort für alle? Zum Gespräch lädt »taz on Tour« an den Runden Tisch, um gemeinsam über Rügens Zukunft zu sprechen.
Es diskutieren: Lokale Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie interessierte Bürger und Bürgerinnen der Insel
Moderation: Jan Feddersen und Julia Boek